Erzählt von Franz Heitz
Der ewige Traum der Menschheit fliegen zu können steckt in den Genen, bei einem mehr und beim anderen weniger.
Die Sehnsucht das Universum zu erkunden und vielleicht „Gott“ zu finden sind wahrscheinlich die Hintergründe fliegen zu wollen.
Heute wissen wir unsere Möglichkeiten sind beschränkt – Fliegen können wir zwar schon doch das tun wir nur in Sichtweite.
Die Gründer unseres Vereins sind schon mit 10 Jahren in Wiedergrün geflogen mit eigenen Erfindungen. Das sind die ehemaligen Vorstände unserer Flieger-Gruppe „Franz Heitz und Robert Meier, der in Wiedergrün aufgewachsen ist.
Ich Franz Heitz habe mit 12 Jahren das Segelflug-Modell mit Namen „Pirol“ gebaut und von unseren Hügeln geflogen. Mit 20 Jahren etwa habe ich den Doppeldecker „Kapitän“ gebaut. Mit einem 1,5 ccm Diesel startete ich den „Kapitän“ auf dem Ebersweirer Sportplatz, jetzt Steppdeckenfabrik. Fernsteuerungen gab es damals noch nicht. Der „Kapitän“ flog wunderbar seine Kreise über Ebersweier. Eine große Menge Zuschauer gab begeistert Beifall. Wir verfolgten das Modell mit dem Motorrad. Die Landung auf Bäumen war die Regel. Vor dem nächsten Start musste immer lange repariert werden. Aus Zeitmangel (Familie, Landwirtschaft, Fußballverein, Gesangverein, Feuerwehr, Gemeinderat, Bürgermeister Stv. usw.) ruhte der Kapitän 15 Jahre auf dem Speicher. Meine Sehnsucht zu fliegen war aber ungebrochen. Nach meiner verlorenen Wahl als Bürgermeister 1968 von Ebersweier, 60 Stimmen zu wenig, war ich so enttäuscht, dass ich Vieles aufgab und endlich Zeit hatte meine liebsten Hobby „Fliegen“ nachzugehen. Ich traf zufällig meinen Fliegerfreund aus jüngeren Jahren, Robi Meier, der inzwischen nach Rammersweier verzogen war, beim Fliegen auf den Wiesen vor Wiedergrün.
Robi hatte immer ein paar begeisterte Jungen aus Rammersweier dabei. Die 3 Brüder Klein Franz, Peter und Paul, Gerstner und Litterst. Er hatte schon eine Fernsteuerung, eine Tip Tip und wollte eine neue Proportional Anlage kaufen. Ich kaufte ihm die Tip Tip ab und baute sie in meinen alten „Kapitän“ ein.
Wir hatten noch keinen eigenen Flugplatz und flogen auf allen geeigneten Plätzen in unserer Gegend. In Sand hatten wir sogar eine Wiese gepachtet, aber nur für kurze Zeit. An einem Sonntagmorgen flogen wir unsere Modelle auf der Wiese des heutigen Modellflugplatzes ein.
Norbert Gmeiner, unser späterer Vorstand, sah uns, als er mit seiner Familie spazieren ging. Er kam sofort zu uns und gab einige Tipps. Norbert Gmeiner stammte aus Oppenau-Löcherberg und zog später nach Nesselried. Er hatte sieben Kinder, der jüngste Sohn Emil wurde später mit 14 Jahren Vereinsmeister im Zeit-Ziel-Segelwettbewerb. Norbert Gmeiner hatte natürlich eine große Ahnung, da er die Abteilung Modellflug bei der Volkshochschule Oppenau geleitet hatte.
Die Wiese des heutigen Modellflugplatzes gehört dem Land Baden-Württemberg. Der Nesselrieder Pächter Sauer „Sur-Beck“ gab das Pachtverhältnis auf. Wir erfuhren dies und bewarben uns dafür. Das Gelände durfte laut Politik nur an einen hauptberuflichen Landwirt vergeben werden. Da ich einer war, bekam ich die Wiese in Pacht, bis heute.
Die Hänge nördlich des Platzes waren damals alle baumlos. Wir konnten unsere Modelle von dem Hang herunter ideal einfliegen. Kaum hatten wir unsere eigene Wiese, wurden zu unserem Ärger, die Hänge mit Bäumen bepflanzt.
Der Zulauf von Modellflieger wurde immer größer. Wir standen vor dem Problem der Frequenzüberlagerung. Anton Hauth aus Ebersweier, seinen Zeichen Messner-Blechner bei der Firma Meiko und Landwirt, geb. 1937 war inzwischen auch bei uns. Wir standen am Bach des Platzes Robi, Franz, Norbert und Anton. Hier berieten wir das Problem mit der Frequenzüberlagerung. Ich sagte, da hilft nur eine Zusammenschluss in Form eines Vereins. Alle Anwesenden waren einverstanden. Wir brauchen einen Vorstand, der die Sache in die Hand nimmt. Ich, Franz Heitz, schlug vor: Nehmen wir den Ältesten! Und das war Norbert Gmeiner. Alle waren einverstanden. Jetzt brauchen wir noch einen Namen für unsere Fliegergruppe. Wir standen auf der Gemarkung Durbach und sahen das Schloss Staufenberg. Ich schlug vor Flug-Sport-Gruppe Staufenberg-Adler. Warum nicht Modell-Flug-Gruppe? Wir wollten offen bleiben für andere Flugarten z. B. Drachen fliegen.
Norbert Gmeinder führte die Gruppe sehr gut und ohne große bürokratische Probleme. Als ich die Vorstandschaft übernahm, ließen wir den Verein mit allem Drum und Dran ins Vereinsregister beim Amtsgericht mit Satzung eintragen, denn ohne dies trägt der Vorstand die finanzielle Verantwortung.